Festivalguide

Brichen

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Hey Respekt, der Text ist super!! Ich freue mich schon auf die Fortsetzungen
 

Aeris

Mohreneiskönigin
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Wie wahr wie wahr.
Bei den meisten Sachen kann ich dir voll zustimmen. Das erinnert mich jetzt wieder voll an RiP!
=> Vorfreude steigt!

DANKE! :mrgreen:
 

god of thunder

Parkrocker
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Der Teil ist sicherlich noch ausbaufähig...also bitte konstruktive Kritik, Verbesserungsvorschläge....


Kapitel 4: Geschichten von Zelt und Parkplätzen

Diesem schwierigen Thema muss definitiv ein eigener Absatz gewidmet werden. Nach nur 3h Stau für die letzten 3 Kilometer, macht ihr den Fehler und folgt dem energisch winkendem Ordner auf einen Parkplatz, der schon bei gutem Wetter wenig Vertrauen erweckend aussieht( sprich ein Berg mit 25% Steigung wird unverschämterweise als Parkplatz bezeichnet). Wie man hier nach 3 Tagen Dauerregen wieder rauskommt, bzw. sein im Schlamm versunkenes Auto wieder findet, wird in Kapitel 11 auführlich beschrieben. Nachdem man sein Auto an einen Baum gekettet hat, damit es den Berg nicht herunterrollt wird man feststellen dass man in der Regel nur 2 Arme zum Tragen hat, aber Sachkapital (auch Zeug) für eine von 25 Sherpas begleitete Himalaya Expedition dabei hat. Ein unerfahrener Festivalbesucher wird sich nun mit 3 Tonnen Gepäck auf dem Weg zum Campingplatz machen, wobei er eine Spur aus Bierdosen und Campingutensilien hinterlässt. Der erfahrenen Campingplatzbesucher weiss jedoch dass im Allgemeinen die Regel gilt dass Campingplatz und Parkplatz die größtmögliche Entfernung voneinander haben. Das hat weniger mit schlechter Organisation zu tun, sondern vielmehr mit dem vorbildlichen Verantwortungsbewusstsein der Veranstalter. Zum Einen möchte man die verweichlichte PS2 Generation zur körperlichen Ertüchtigung anregen, zum anderen möchte man den Umsatz des örtlichen Biermultis durch selbst mitgebrachte Getränke nicht allzu sehr schmälern.
Um zu große Verluste auf dem Marsch der Tausend Tränen zu vermeiden, sollte man
a) nur das nötigste mitnehmen (Nein deine Freundin, braucht ihren Schminkkoffer erst gar nicht mitnehmen, es gibt sowieso kein fließend Wasser, es sei denn es regnet, was es garantiert tut)
b) besonders raffinierte Zeitgenossen (höchstwahrscheinlich Studenten technischer Fachrichtungen) haben einen Leiterwagen, bzw. können aus 2 Stöcken und Kleinteilen bequem einen solchen konstruieren.
c) Bedenken, dass Bier in Fässern zwar rollbar, jedoch nach mehreren Stunden rollen bei prallem Sonnenschein nicht unbedingt genießbar ist. Außerdem ist die Gefahr des Bierschwundes bei deiner Expedition durch feindliche Ring/Parkrocker extrem groß.
d) Ein Stromgenerator zwar unglaublich cool ist, man jedoch einen Lastelefanten für Generator, 20000 Watt Anlage, Bierkühler, Fernseher, elektrischem Grill etc. benötigt. Außerdem kann man fast sicher sein, dass so ziemlich alle Dinge die cool sind auf dem Campinggelände garantiert verboten sind.

Da du bereits am Mittwoch Nachmittag angekommen bist (um nicht wie im letzten Jahr auf dem Standstreifen der 4 spurigen Bundesstraße übernachten zu müssen), freust du dich, dass du auf Campingplatz A1 unglaublich viel Platz hast. Dummerweise musst du wieder zurück auf Parkplatz Z13, da du dein Zelt vergessen hast, wobei dir Gemeinsamkeiten bei der Steigung des Campingplatzes und des Parkplatzes auffallen.
Man hat nun die Qual der Wahl wo man sein Zelt aufbauen soll. Es gibt prinzipiell 3 Möglichkeiten, die wenig Vorteile, dafür umso mehr Nachteile mit sich bringen.
a) Ihr baut euer Zelt ganz oben auf dem Hügel...hat den Vorteil, dass man einigermaßen geraden Untergrund hat, die Nachteile mit dem unendlich weitem Weg zum Festivalgelände und der Gewissheit beim ersten Gewitter sofort vom Blitz erschlagen werden, überwiegen jedoch.
b) Man baut sein Zelt ganz unten auf, am besten in einer Vertiefung. Vorteile: kurze Wege, gerader Untergrund. Nachteile: Wenn es regnet (was es garantiert tut) befindet sich euer Zelt in der natürlichen Überflutungszone. Wobei allerdings bedacht werden muss, dass selbstverständlich sich sämtlicher Müll/Unrat und schlimmeres sich hier sammeln.
c) Ihr baut euer Zelt am Hang auf. Prinzipiell ein guter Kompromiss, man muss jedoch beachten, dass Zelte nur bedingt reiss und standfest sind, da ihr mit eurem Körpergewicht das Zelt gnadenlos Richtung Abgrund ziehen werdet. Wer beim Bund war, wird hier Vorteile haben, da man(n) dann garantiert einen Klappspaten zur Planierung des Geländes dabei hat. Der Klappspaten wird auch noch im nächsten Kapitel sehr nützlich sein.
Des Weiteren sollte bei der Campingplatzwahl bedacht werden, dass man durch die Zeltaufstellung viel mehr von sich preisgibt als einem lieb ist. Es sei hier nur auf die allseits beliebte Zeltburg verwiesen, mit dem obligatorischen Gartenzelt in der Mitte (darunter steht auch der (verbotene) Grill, damit der Qualm gleichmäßig in alle Zelte zieht). Diese Art Aufbau ist ein Zeichen für Reichtum (man hat was vor den anderen zu verbergen), Arroganz (ich hab schon genug Freunde, mit dem Rest will ich nix zu tun haben) und Unbedachtheit (ihr habt euch so eingebaut, dass ihr nicht mehr rauskommt, bzw. zum Austreten garantiert ein Zelt eintreten müsst...)
 

god of thunder

Parkrocker
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Noch ziemlich ausbaufähig...wenn jemand noch nette Geschichten über Zeltnachbarn hat, kann er sie gerne hier schreiben, vielleicht kann ich das irgendwie einbringen:

Kapitel 5: Der Nachbar und Du

Der Nachbar kann dein größter Freund oder dein schlimmster Feind sein. Leider kann man sich nicht aussuchen, welches asoziale Pack neben euch seine Zelte aufbaut.
Wenn du Glück hast, bekommst du Wilson aus „Hör mal wer da hämmert“, aber wenn du Pech hast kriegst du „Eine schrecklich nette Familie“ und Ihr seid die Darcys. Da freundliche Nachbarn mit einem ähnlichen Musikgeschmack für wenig Konfliktpotential sorgen, sei hier eine Konzentration auf feindliche Nachbarschaft gestattet.
Fadenscheinige Gründe für eine kleine Privatfehde gibt es immer. Schließlich wart ihr ja zuerst da und überhaupt ist es eine Frechheit, dass im gegnerischen Lager wieder mal nur Kerle und keine Mädels sind. Um euch vor gegnerischen Bierraubzügen zu schützen können folgende Verteidigungmechanismen angewandt werden:
a) Graben um die Zeltfestung mit dem Bundeswehrklappspaten ziehen. Als Vorbild dienen hierbei römische Garnisonen. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass man ab einer Tiefe von 2 Metern höchstwahrscheinlich selber nicht mehr heraus kommt (Hineinfallen wird man garantiert nach 10 Bier). Auch muss man damit rechnen dass sich ein solcher Graben schnell mit allerlei Unrat füllt, was den Sturz für Feind (und Freund) noch schlimmer macht.
b) Nur mit feuchten Kohlen grillen...eure Nachbarn werdet ihr schon ausräuchern können...dumm nur, dass ihr halt noch näher am Grill wohnt!!
c) Laute Musik ist immer gut. Wenn ihr solche Assis neben euch habt, die die ganze Nacht nur Monsterdeath auf ihrem jämmerlichen Ghettoblaster hören, kontert ihr einfach mit euerer (heimlich hineingeschmuggelten feuerwehrgeneratorbetriebenen) 20.000 Watt Anlage und beschallt den gesamten Campingplatz mit Hyperdeath. Das sorgt für Stimmung!! Ihr solltet aber auf jeden Fall einen Plan B haben, falls eure Zeltburg mit Brandpfeilen beschossen wird.
So lustig eine Privatfehde sein mag, ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis birgt jedoch viel mehr Vorteile. Man kann sich durch ein paar Bier, das Verleihen eines Hammers (ist zwar schon lustig wie die Deppen versuchen, ihre Heringe mit der Faust im Granit zu versenken) oder eine gepflegte Konversation über die geschmacklichen Unterschiede von Dosenbier gute Verbündete schaffen. Verbündete sind lebensnotwendig, da es immer so ein paar Vollpenner gibt die Schlafsäcke stehlen, in Zelte pinkeln oder solche abreißen etc. Solche Dinge sind nicht lustig und die Wahrscheinlichkeit dass so etwas nicht passiert ist massiv höher wenn eure Verbündeten ein Auge auf eure Zelte haben (und umgekehrt). Die Einrichtung eines Schnellgerichtshofs auf jedem Festival mit drakonischen Strafen für o.g. Idioten sei dringlichst zu bedenken. Vorstellbar sind z.B. Steinigung durch Bierdosen, Anketten am Lautsprecherturm bei Slipknot, Dixikloputzdienst etc.
 

Blacky

Parkrocker
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Is mir zum Glück auch noch nicht passiert. Wird es auch hoffentlich nicht.
 

god of thunder

Parkrocker
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Als Ersatz für den Headliner, post ich morgen wieder mal n großen Teil ;)...heute nur ein kleines Kapitel welches allerdings vielleicht veraltet ist...da ich seit 2 Jahren net mehr auf RiP/RaR war kann sich ja einiges geändert haben ;)

Kapitel 6: Der 1. Tag, oder was für eine Karte brauch ich eigentlich...

Natürlich hast du nicht bedacht, dass der Megastress den du dir gegeben hast, als du tatsächlich dich auf die 2 KM lange Expedition zum Ticketshop gemacht hast, nichts aber auch gar nichts im Vergleich zu der von Heimtücke und Hinterhältigkeit geprägten Einlasspolitik des Veranstalters ist. Eine Karte redlich und mühsam erworben zu haben ist noch lange kein Garant, dass man mit dieser Karte auch tatsächlich seine Lieblingsband (Was ist eigentlich Maroon 5 ?) bewundern kann.
Um dem Festival ein zusätzliches Eventfeeling zu geben, gleicht das Erlangen der Einlassberechtigung grundsätzlich einer Schnitzeljagd. Um den komplett verwirrten Festivalneuling aufzuklären folgende Hinweise:
1) Ein CTS Ticket ist grundsätzlich der stressigste Weg Einlass zu finden. Eigentlich kann man sich den Weg zum Festival gleich sparen und den Ticketpreis als Spende auf seiner Steuererklärung vermerken…
2) Falls Ihr doch so mutig seid mit einem CTS Ticket Einlass zu begehren, plant locker einen ganzen Tag dafür ein. CTS Tickets müssen zumindest bei RiP/RaR aus welchen Gründen auch immer zuerst einmal gegen ein lustiges buntes Originalticket eingetauscht werden. Wo ihr das machen könnt steht auf der Homepage der Veranstalter (wenn ihr Glück habt). Allerdings sind die Infos eher als unverbindliche Angabe zu sehen, genauso wie das Lineup mancher Festivals (Ihr habt doch nicht geglaubt dass man für 100 € Guns n Roses oder Limp Bizkit oder Slipknot tatsächlich LIVE sehen kann….)
Ihr könnt also ziemlich sicher sein, dass wenn von zahlreichen Ticketumtauschmöglichkeiten, die alle ab Mittwoch abend geöffnet sind, die Rede ist, man das Ticket in der Regel nur an einem einzigen Stand, welcher ähnliche Öffnungszeiten wie die örtliche Postfiliale hat, umtauschen kann.
3) Ihr habt es tatsächlich geschafft weil ihr auch so ein übergeschnappter Star Wars Fan seit, der locker mal 2 Wochen vor der Kinokasse gecampt hat und endlich euer Originalticket erhalten? Bevor Ihr euch jetzt freudetrunken an einem der 2 Einlässe (laut Veranstalter gibt es davon ausreichend viele, um im Notfall das Gelände auch schnell evakuieren zu können, die müsst ihr allerdings übersehen haben…..) HALT Ihr braucht natürlich ein obligatorisches Armbändchen, welches zusammen mit der Karte (so stehts zumindest geschrieben) als Anstehberechtigung für den Einlass gilt. Jetzt fragt ihr euch, wieso noch n Armband? (neben denen für Park und Campingplatz, Erkennungsarmband eurer Clique, Freundschaftband usw.) Ganz einfach, Wolfgang Petri war auch mal bei RaR/RiP (was ist DA denn eigentlich passiert) und seitdem gelten Armbändchen als cool in der Festivalszene.
4) Das mit den Armbändchen ist jetzt auch noch so ne Sache, früher wo Konzerte noch preiswert waren hatte man selbstverständlich noch Geld für solide Bändchen aus Stoff, die nie wieder vom Handgelenk zu entfernen waren. Heute, da Konzerte exklusives Entertainment der oberen Zehntausend sind, entschließen sich Veranstalter immer häufiger aus Solidarität mit dem Neoturbokapitalismus für Plastik (LUXUS) oder Papierlösungen. Diese haben den Vorteil (für den Veranstalter), dass sie sich bei Berührung mit Wasser, Kontakt mit Sonne, beim Händeschütteln sofort auflösen! Da in der Regel Sonntags auch noch Leute auf dem Festival anzutreffen sind, kann man davon ausgehen, dass jede Karte 3mal verkauft wird, bzw. einige Leute nie duschen und ihre Hand in einem Plastikhandschuh konservieren!!
 

god of thunder

Parkrocker
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Kapitel 7: Ich geh mal kurz nach vorne.....

Grundsätzlich sind alle Sätze die mit: „Ich geh mal kurz.....“ auf Festivals IMMER mit einem sehr langen Zeitraum und sehr viel Geduld und Stress verbunden. Dazu gehören vor allem Sätze wie:
- Ich geh mal kurz Bier holen: Naturgemäß einer der häufigsten Sätze die Ihr auf einem Festival von euch geben werdet. Problem: Riesige Schlangen vor winzigen Bierständen
Was ist also zu tun ? Meistens wird euch unter dem fadenscheinigen Vorwand, ihr könntet eure Apfelsaft Tetrapacks als brutalste Wurfgeschosse gegen Rasmus von „The Rasmus“ verwenden, die Mitnahme jeglicher Getränke verweigert. In Wahrheit dient dies aber natürlich nur dazu, dass ihr dem örtlichen Brauereimulti zu einem gehörigen Umsatzplus verhelft. Die Argumentation mit den Wurfgeschossen ist totaler Schwachsinn, weil wenn man so was tun wollte, man bestimmt nicht seine wertvollen Getränke werfen würde, sondern lieber einen der zahlreichen Steine, oder je nach Negativqualität der betreffenden Band auch kleine Felsen, die sich i.d.R. zahlreich auf dem Festivalgelände auflesen lassen, werfen würde.
Manchmal sind die Veranstalter so großherzig, dass man kleine 0,5L Plastikflaschen, oder kleine Tetrapacks (0,7L) mitnehmen darf. Hier ist eine 1 zu 1 Vodka Orange oder Bacardi Cola Mischung empfohlen. I.d.R. hört diese Großherzigkeit jedoch am 2. oder 3. Tag auf, wenn der Brauereibesitzer dem Festivalorganisator glaubhaft versichert, dass genau dieses egoistische Verhalten der Festivalbesucher, seine kleine „Interbrew AG“ an den Rand des Ruins treibt. (man ist ja schließlich gerade erst die No. 1 auf dem Weltmarkt geworden....das muss erst mal verdaut werden...)
Manche Leute benutzen auch Katheterbeutel aus der Apotheke um eine Kostenexplosion zu verhindern. Das ist allerdings Geschmackssache, gar nicht dran zu denken wenn`s ausläuft. Aber praktisch ist das schon....
Alle „ich brings mir selbst“ mit Lösungen haben den Nachteil, dass man nach einer Stunde eine brühwarme Suppe mit sich herumträgt...
Letztlich bleibt nur: auf dem Campingplatz so viel wie möglich trinken (soviel dass man sich gerade noch fortbewegen kann) und ansonsten sich einen Bierstand suchen der vielleicht nicht gerade direkt neben der Centerstage steht. Allseits beliebt ist auch der Jim Beam Cola Stand...

- Ich geh mal kurz was essen: Das werdet Ihr auch oft sagen, aber das ist nicht ganz so gehäuft, da euch a) sowieso noch speiübel vom Wettsaufen am Abend davor ist und b) Ihr vom grünlich- schimmernden Döner den Ihr gestern so mutig gegessen habt einen Mords Dünnschiss bekommen habt....Problem: Winzige Auswahl und horrende Preise
Was tun: Tja, entweder seid ihr „Selber Kocher“ mit u.g. genannten Problemen, oder „Festival Fraß“ Esser mit o.g. Problemen. Die Festival Fress Stände haben alle eins gemeinsam, und zwar auf allen Festivals: Es gibt 4 oder 5 verschiedene Gerichte, auf 65 Stände verteilt. I.d.R. Döner; Pizza; Currywurst und Pommes; so was exotisches, indisches; und noch mal Döner.
Alles ist ungefähr gleich schlecht, gleich ungesund und gleich überteuert, die Portionen auch gleich winzig.
Deshalb: Wenn`s denn geht, versucht ob ihr außerhalb des Festivalgeländes was kriegt (Mc Doof) sowie zur allg. Belustigung ist es auch einen Versuch Wert einen Pizzaservice kommen zu lassen. Wenn ihr das mal geschafft habt („Bisu Verrückte, Mamma Mia, Stronzo....“) ist euch den Titel: „Kulinarischer Festival Überlebens Großmeister“ sicher.
Wenn euer Festival in der sibirischen Steppe liegt, dann mach euch Dosenravioli. Die sind zwar auch nicht gesund, aber dafür billig und schnell zubereitet. Wenn Ihr euch was jagen wollt, weil Ihr nichts esst, was Ihr nicht selber getötet habt, dann sieht es schlecht aus. Mit Eintreffen der ersten Festivalhorden erlischt binnen weniger Stunden jegliches nicht menschliche Leben im Umkreis von 10 KM. Ausgenommen sind Ameisen und Rattenkolonien, die durch den Müllberg vor eurem Zelt angelockt werden, weil du der prinzipiellen Meinung bist: „Aufräumen tun nur Frauen“ und „ „Genau wie bei mir daheim !“

- Ich geh mal kurz schiffen: Tja die Häufigkeit dieses Satzes hängt direkt von der Häufigkeit des 1. Satzes ab. Jungs haben hiermit in der Regel weniger Probleme als das auf Festivals sowieso schon ständig benachteiligte schöne Geschlecht ( Nur um dem Aufschrei: „Wir brauchen euer Mitleid nicht...“ zuvorzukommen: Wer fängt denn immer im unpassendsten Moment an zu bluten, wer beschwert sich immer, das sie nichts sieht, weil sie halt nur 1m50 groß ist, wer bemerkt denn, dass man mit nem total stinkigen ungepflegten und unsensiblen Rambomatscho zusammen ist, wer ist denn hinterher schwanger....usw.)
Für Jungs beginnt das Toilettenproblem erst mit dem grünlich-schimmernden Döner. Das Problem: viel zu wenige, viel zu dreckige, viel zu übel stinkende, viel zu „Dixi“ und überhaupt viel zu alles, Toiletten.
Eine Empfehlung: „zurück zur Natur !“, falls eine solche in Form eines Waldes vorhanden ist (-> Packliste Klopapier). Da ist gutes Timing sicherlich wichtig, da die Wäldchen i.d.R. zur Überfüllung neigen.
Toiletten die in festen Gebäuden stehen und Eintritt kosten, werden in der Regel von einigen dicken Frauen mit Kopftuch gewartet und sind deshalb sauberer als Dixis. Das verhindert allerdings nicht immer den bestialischen Geruch der in solch geschlossenen Örtchen entstehen kann. Aber das ist doch genau der Grund weshalb ihr hergefahren seid oder? Nur die härtesten überleben.....

- Ich geh mal kurz zum Auto: Siehe Kapitel 4: Nur in absoluten Notfällen vertretbar...

- Ich geh mal kurz den Siggi holen: Problem: Schon wieder mal den besten Kumpel verloren? Das 4. Mal in 2 Stunden? Auf eurem präzise definierten Treffpunkt stehen 30000 Leute weil gerade Metallica spielt ?
Lösung: Nie suchen, dem geht’s gut! Der hat ja auch schließlich das ganze Gras und viel mehr gesoffen als Ihr hat der ja auch. Spätestens um 6 Uhr morgens am nächsten Tag hat auch der euer Zelt gefunden. ( Ihr wünscht Euch natürlich, dass der so schnell wie möglich wieder verloren geht, weil der gerade über sämtliche Zeltschnüre gestolpert ist und während ihr noch fluchend zum 3. mal euer „Auch von absoluten Idioten in 2 Minuten aufzubauendes, und selbst wenn’s stürmt und hagelt“ Zelt mühsam in 2 stündiger Arbeit wieder aufbaut, kotzt der eure Kühltasche mit den letzten Steaks voll....)

Besonders viel Stress verspricht auch der Satz: „Ich geh mal nach vorne...“
Dies bezieht sich in der Regel, darauf, dass man versucht sich durch dichtgepackte Menschenmassen ohne Rücksicht auf Verluste möglichst nah an die Bühne heranzukämpfen, damit man hinterher sagen kann: Eddie Vedder hat mich, ja MICH direkt ANGEGUCKT !!!!
Es gibt verschiedene Nahkampfmethoden, wobei hier jedoch nur die fairsten, nicht jedoch die unbedingt erfolgreichsten kurz erläutert werden:
1) Du bist 2 Meter groß, arbeitest als Türsteher, bist Großmeister im Kickboxen und hast den Arnold Schwarzenegger „Look a like Contest“ gewonnen ? Nichts und Niemand kann und wird dich aufhalten. Durch rücksichtsloses Durchboxen kommst du ganz nah dran an Avril Lavigne, deren größter Fan du bist...Aufwand/Erfolg: ca. 35 Minuten bis 5 Meter vor die Bühne
2) Gott hat dich nur mit durchschnittlichen Schultern, aber dafür auch mit einem durchschnittlichen Hirn gesegnet ? Dann kommst du vielleicht auch auf die Idee, jeden 2. zu fragen: „Tschuldigung, darf ich mal durch !?“ Je weiter du nach vorne kommst, umso mehr Unverständnis wirst du ernten... Aufwand/Erfolg: ca. 20 Minuten bis zur Mitte
3) Möglichst abgefuckt, dreckig und stinkend zu sein: Du wirst sehn die Menge öffnet einen Weg für dich....Macht aber bei Avril überhaupt keinen Eindruck, auch nicht bei Kirk Hammond..... Aufwand/Erfolg: ca. 15 Minuten bis 15 Meter vor die Bühne (Hardcorefans würden töten, da macht Ihnen dein Gestank nichts aus)
4) So tun als ob man sturzbesoffen ist, und einen Gesichtsausdruck zu imitieren, der erkennen lässt, dass man gerade einen Ort zum kübeln sucht, funktioniert aber eher wenn man schnell von vor der Bühne weg will... Aufwand/Erfolg: ca.5 Minuten bis zum Bierstand / Dixiklo
5) Sich eine dieser Endloskarawanen anzuschließen, die immer so 10 Minuten bevor`s losgeht sich von ganz hinten nach vorne schlängeln. Voran läuft meistens ein Ralf Möller für Arme, oder ein hübsche schwach wirkende Frau, für die man(n) gerne Platz macht. An Ihm/Ihr klammern sich ungefähr 489 Freunde/Bekannte/Campingnachbarn/ Leute die er/sie mal gesehen hat/ Wildfremde usw.
Einfach den/die letzte am Arm packen und mitgezogen werden, oder ganz unverschämt sich in die Mitte quetschen (Achtung: Anschluss nicht verlieren !) Das Gruppenreisen ist doch gleich viel angenehmer als sich als Einzelkämpfer nach vorne zu arbeiten. Dabei kann man zu Besänftigung aufgebrachter anderer Festivalbesucher, lustige Lieder singen wie: „Die Karawane zieht weiter....“ oder „Hier fliegen gleich die Löcher aus`m Käse.....“
Ca. 10Minuten bis vor die äußere Absperrung
 
C

chicken

ich finds echt geil! wenn ich des les steigt die stimmung von tag zu tag mehr!
 

god of thunder

Parkrocker
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he, da darf durchaus auch mal Kritik und nicht nur Bewunderung kommen (auch wenns nett ist ;))

Wär auch cool, wenn ihr coole, lustige Geschichten von Festivals habt die ich irgendwo noch einbauen kann! Ich arbeit grad am "One night stand" Kapitel, da fehlt mir noch ne weibliche Sichtweise.....
 

god of thunder

Parkrocker
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Größtenteils eigene (ja manchmal etwas "veredelte") Erfahrungen/Beobachtungen, bzw. hatte ich zumindest zu Schulzeiten (DAS warn noch Zeiten) ne ziemlich große Festivalpartycrew, da ist irgendjemand immer irgendwas passiert....