Gleichstellung bei Adoption - Diskussion

El_Cattivo

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Das glaub ich stimmt so nicht... Solche Situationen entstehen doch auch bei den Kindern selbst und oft nicht wegen den Alten. Der Mensch empfindet alles, was anders ist als "gefährlich"... Und Kinder können in der Hinsicht gnadenlos sein, das hab ich schon oft genug mitbekommen. Leider wird ein Kind aus einer Homo-Ehe nie der Normalfall sein, und deswegen wird das für das Kind immer anders sein, und auch in einer gewissen Weise belastend.


Und zum zweiten Punkt: Ich glaube nicht, dass unsere Gesellschaft vollkommen verklemmt und engstirnig ist. Klar gibt es manche Menschen die das sind, aber die Allermeisten Menschen hier in unserem Land sind es nicht.

Wenn eine Ehe und das Adoptieren von Kindern bei gleichgeschlechtlichen Partnern von der Gesellschaft als normal angesehen wird, dann wird das doch von dem Kind auch nicht mehr wirklich als etwas anderes wahrgenommen.

Leider wird aber überall getratscht und gelästert, egal wie offen sich die Leute nach außen hin geben. Das ist das Problem und das meine ich auch mit der engstirnigen Gesellschaft (bei der ich übrigens nicht nur die Leute in Deutschland meine).
 

Hägar

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Ich glaub ich geh mal Popcorn holen

Angenommen wir haben folgende Situation, Verheiratetes Paar (Mann+Frau), bekommt ein Kind.

Kurz nach der Geburt des Kindes lassen sich die Eltern scheiden.

Die Mutter zieht mit ihrer neuen Freundin zusammen bzw. begründet eine Lebenspartnerschaft.

Angenommen sie würden nun ein Kind adoptieren wollen

Warum das jetzt nicht gehen soll verstehe ich nicht.

Fakt ist doch, sowohl dem adoptierten Kind als auch dem eigenen Kind muss irgendwann erklärt werden warum Mama lieber Frauen mag als Männer.

Ich versteh nicht warum das mit leiblichen Kindern so "normal" ist bzw. warum das mit Adoptivkindern so "unnormal" ist
 

the_Clarence

nur_albert
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@nico: Es wird aber nie normal angesehen sein, weil es eben die krasse Ausnahme ist. Wenn auf 1000 Kinder eines kommt, das in einer Homo-Ehe aufgezogen wird... dann ist das eben nicht mehr der Normalfall.

Aber ausprobieren würd ich es ehrlich gesagt trotzdem... Ich kann mir vorstellen, dass gerade dadurch nämlich extrem starke und positive Menschen gebildet werden.
 

Guadalajarena

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wenn es nach dir geht soll es also keinerlei Kriterien geben wer ein Kind adoptiert ?! nach dem Motto man weiß eh nicht ob es gute Eltern, sind deswegen versuchen wir erst gar nicht eine Auswahl zu treffen und lassen das Glück entscheiden?! :roll:

Dummfug. Das steht ja auch nirgends. Bei Adoptionen sollten homosexuelle Paare die gleichen Chancen haben, wie alle anderen auch. Es würden die gleichen Kriterien gelten, wie bei allen anderen auch. Es wäre das gleiche Risiko, dass das am Ende schief geht, wie bei allen anderen auch. Aber dafür müsste man ihnen überhaupt erstmal die Chance geben, sich um eine Adoption zu bewerben.
 

Shakesnake

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@Hägar:
Der Unterschied ist das eine kann man regeln (Adoption) das andere nicht (Sex = natürliches Kind)

@Guadalajarena:
aber falls (und davon geh ich aus) es Gerichtlich festgelegt wird das auch gleichgeschlechtliche Paare Kinder adoptieren dürfen wird das in der Praxis vermutlich fast nie der Fall werden weil es eben ein "besseres Paar" geben wird.
Das Auswahlverfahren ist sicher alles andere als Gerecht aber ohne wäre auch nicht das richtige.
 
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brainfreeze

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Bei einer Adoption entscheidet eben der Staat, welche Familiene dürfen und welche nicht.

Genau so sollte es bei Adoptionen sein. Staatliche Einrichtungen mit geschulten Leuten entscheiden nach strengen Kriterien welche Familien Kinder adoptieren dürfen.
Allerdings darf die sexuelle Orientierung der Eltern meiner Meinung nach keines dieser Kriterien sein. Das soziale Umfeld dagegen schon.
Aber nur weil dieses Umfeld dem Klischee nach bei homosexuellen Paaren für Kinder eher ungeeignet sein kann, sollte immernoch das Umfeld das Kriterieum sein, und homosexuelle Paare nicht von vornherein ausgeschlossen werden.
 

dina:)

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Was ich mir halt ziemlich schwer vorstelle, ist z.B. wenn bei einem männlichen, gleichgeschlechtlichen Paar die Tochter in die Pubertät kommt und dann halt eben typische "Probleme" hat, die man eben gerne mit der Mutter oder einer weiblichen Vertrauensperson besprechen würde. Diese Probleme hat aber ein alleinerziehender Vater ganz genauso. Keine Frage.
 

McLeo

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Anstatt gleichgeschlechtlichen Ehepartnern das Adoptieren zu verbieten, sollte man mal darüber nachdenken, warum man darüber überhaupt diskutiert und vielleicht seinen Kindern mehr Toleranz vermitteln, dann stellt sich die Frage nach sozialen Problemen überhaupt erst gar nicht...

Es geht hier überhaupt nicht um Toleranz oder gesellschaftliche Offenheit, sondern schlicht um die Psyche der Kinder selbst und es liegt in der Natur der Dinge, dass zwei Männer keine Kinder bekommen können, das gesamte Umfeld wüsste also über den Adoptionshintergrund bescheid und alleine das ist für viele Kinder schwer verkraftbar, egal ob dann blöde Äußerungen kommen, oder das Umfeld verständnisvoll reagiert.

@brainfreeze: Wenn die sexuelle Orientierung kein Kriterium sein soll, dann dürfte es ja das Alter der Eltern beispielsweise auch nicht sein, oder das finanzielle Umfeld, auch 50jährige können liebende Eltern sein und auch ärmere Menschen können ein gutes Zuhause bieten. In beiden Fällen würdest du aber niemals ein Kind in Deutschland zur Adoption bekommen.
 

Guadalajarena

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@Guadalajarena:
aber falls (und davon geh ich aus) es Gerichtlich festgelegt wird das auch gleichgeschlechtliche Paare Kinder adoptieren dürfen wird das in der Praxis vermutlich fast nie der Fall werden weil es eben ein "besseres Paar" geben wird.
Das Auswahlverfahren ist sicher alles andere als Gerecht aber ohne wäre auch nicht das richtige.


Das wäre erstmal unwichtig. Dann wäre ja mit einem Adoptionsrecht erstmal niemandem geschadet und Du könntest Dich unumwunden dafür aussprechen.

Die Frage, ob homosexuelle Paare sich tatsächlich im selben Maße um die Kinder
kümmern würden (sehr salopp) ist eine andere, und ist in der Diskussion einfach erst der zweite Schritt. Ich bin davon überzeugt, dass das der Fall ist (und anders als McLeo annimmt habe ich mich durchaus sehr, sehr intensiv damit beschäftigt).

Das eine ist die rechtliche Seite. Da gibt es derzeit eine krasse Ungleichheit, die sich sehr, sehr leicht zu beseitigen ließe.
Das andere ist die gesellschaftliche Seite. Die ist, zugegebenermaßen, vermutlich schwerer zu lösen. Aber beide Sachen können doch erstmal unabhängig voneinander betrachtet werden.

Umgekehrt: Wenn heterosexuelle Paare im Adoptionsverfahren am Ende doch immer die Nase vorne haben, weil sie "besser" sind (wie Du sagtest), dann wäre mit einer Gleichstellung beim Adoptionsrecht ja niemandem geschadet, oder?
 

McLeo

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Aber beide Sachen können doch erstmal unabhängig voneinander betrachtet werden.

Nein können sie nicht, weil man mit Kindern keine Ausprobiererei betreibt, schon gar nicht aufgrund irgendwelcher Gleichstellungsambitionen von homosexuellen und heterosexuellen Paaren.

Ich sage es mal so drastisch: Solange von der gesellschaftlichen Seite auf eh schon potenziell labile Kinder Druck ausgeübt werden könnte (oder man davon ausgehen muss), wäre es eine Katastrophe hier eine Gleichstellung zu betreiben.

Hier geht es nämlich nicht um Schwulenrechte oder traditionelles Familiendenken, sondern verdammt nochmal um das Kind, das adoptiert wird.
 

the_Clarence

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McLeo

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Weils einfach ne Sauerei ist, man stellt nicht irgendwas gleich und schaut dann mal was gesellschaftlich hinten raus kommt, nicht wenn Kinder beteiligt sind.
 

Crooked Vulture

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Anstatt gleichgeschlechtlichen Ehepartnern das Adoptieren zu verbieten, sollte man mal darüber nachdenken, warum man darüber überhaupt diskutiert und vielleicht seinen Kindern mehr Toleranz vermitteln, dann stellt sich die Frage nach sozialen Problemen überhaupt erst gar nicht...

Es geht hier überhaupt nicht um Toleranz oder gesellschaftliche Offenheit, sondern schlicht um die Psyche der Kinder selbst und es liegt in der Natur der Dinge, dass zwei Männer keine Kinder bekommen können, das gesamte Umfeld wüsste also über den Adoptionshintergrund bescheid und alleine das ist für viele Kinder schwer verkraftbar, egal ob dann blöde Äußerungen kommen, oder das Umfeld verständnisvoll reagiert.
Ich seh' hier das Problem nicht wirklich. Was soll daran schlimm sein, dass es rein biologisch nicht möglich ist, dass zwei Männer ein Kind bekommen? Was macht es für das Kind einen Unterschied, ob es nun von Mann und Frau adoptiert ist oder von Mann und Mann, wenn alle das Kind gleich lieben? Das direkte Umfeld weiß davon doch so oder so Bescheid. Das mit dem schwer verkraftbar trifft doch dann genauso auf alle Adoptivkinder zu...
 

McLeo

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Ich seh' hier das Problem nicht wirklich. Was soll daran schlimm sein, dass es rein biologisch nicht möglich ist, dass zwei Männer ein Kind bekommen? Was macht es für das Kind einen Unterschied, ob es nun von Mann und Frau adoptiert ist oder von Mann und Mann, wenn alle das Kind gleich lieben? Das direkte Umfeld weiß davon doch so oder so Bescheid. Das mit dem schwer verkraftbar trifft doch dann genauso auf alle Adoptivkinder zu...

Die Mutter ist für jedes Kind der wichtigste Mensch, den es ansatzweise gibt, jedenfalls in der Frühphase nach der Geburt. Es ist also bereits extrem belastend, wenn Kinder nach der Geburt von ihren leiblichen Müttern getrennt werden und es keine weibliche Bezugsperson gibt, es ist nicht normal für das Kind (den Säugling)!

Und ich bitte dich/euch, es ist doch etwas völlig anderes, wenn ein Kind von Papa und Papa in die Schule gebracht wird, als von Mama und Papa, wo würde das Umfeld eher auf die Idee kommen, dass hier etwas "unnormales" vorliegt.

Für mich ist diese zwanghaft anmutende Verkennung von Tatsachen vor dem Hintergrund von Gleichstellungstendezen wirklich nur schwerlich zu ertragen.
 

Crooked Vulture

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Ich seh' hier das Problem nicht wirklich. Was soll daran schlimm sein, dass es rein biologisch nicht möglich ist, dass zwei Männer ein Kind bekommen? Was macht es für das Kind einen Unterschied, ob es nun von Mann und Frau adoptiert ist oder von Mann und Mann, wenn alle das Kind gleich lieben? Das direkte Umfeld weiß davon doch so oder so Bescheid. Das mit dem schwer verkraftbar trifft doch dann genauso auf alle Adoptivkinder zu...

Die Mutter ist für jedes Kind der wichtigste Mensch, den es ansatzweise gibt, jedenfalls in der Frühphase nach der Geburt. Es ist also bereits extrem belastend, wenn Kinder nach der Geburt von ihren leiblichen Müttern getrennt werden und es keine weibliche Bezugsperson gibt, es ist nicht normal für das Kind (den Säugling)!

Und ich bitte dich/euch, es ist doch etwas völlig anderes, wenn ein Kind von Papa und Papa in die Schule gebracht wird, als von Mama und Papa, wo würde das Umfeld eher auf die Idee kommen, dass hier etwas "unnormales" vorliegt.

Für mich ist diese zwanghafte Verkennung von Tatsachen vor dem Hintergrund von Gleichstellungstendezen wirklich nur schwerlich zu ertragen.
Ich verkenne hier keine Tatsachen. Ich hab's ja davor geschrieben, man muss die Umstände ändern und das fängt halt damit an, seine Kinder zu mehr Toleranz zu bewegen. Dass das nicht von heute auf morgen passiert, dürfte jedem bewusst sein. Nur: Wenn man niemals damit anfängt, wird nie etwas passieren.
Dass ein Kind, das zwei Papas hat, weibliche Bezugspersonen braucht, ist ebenso klar. Aber so eine Bezugsperson muss ja nicht zwangsweise eine Mama sein. Geht ja bei alleinerziehenden Vätern auch 'ohne'.

Übrigens: Wenn wir schon bei Toleranz sind... Man kann durchaus auch 'nette' Diskussionen führen...
 

McLeo

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Ich hab's ja davor geschrieben, man muss die Umstände ändern und das fängt halt damit an, seine Kinder zu mehr Toleranz zu bewegen.

Wenn Kinder toleranter sind, wird das aber leider nichts daran ändern, dass ein Kind insbesondere nach der Geburt eine weibliche Bezugsperson braucht um sich normal zu entwickeln.

Dass es Mütter gibt, die sich nicht um ihre leiblichen Kinder kümmern können/wollen ist tragisch genug, egal ob daraus allein erziehende Väter oder Adoptionen entstehen.

Aber man muss dann schon weiter darüber diskutieren ob es Sinn macht, Kinder staatlich legitimiert in biologisch völlig unnormale Verhältnisse zu geben, gerade in der Frühphase. Bei späteren Adoptionen, wo das Kind schon eine Entwicklung hinter sich hat und (im besten Falle) mit entscheiden kann, sehe ich das schon unproblematischer.