Hisbollah veröffentlicht Kriegsspiel

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Irgendwie ausgleichende Gerechtigkeit zu Americas Army.. einfach von der anderen Seite betrachtet:

Ein von der libanesischen Partei und Widerstandsorganisation Hisbollah veröffentlichtes Kriegsspiel will der Demütigung der islamischen und arabischen Länder in den westlichen Computerspielen etwas entgegen setzen und für die Organisation und ihren Kampf werben. Kriegsspiele nach realen Szenarios haben spätestens seit dem Afghanistan- und dem Irakkrieg Konjunktur. Sogar die US- und die israelische Armee gaben eigene Kriegsspiele heraus, in denen nach guter alter Tradition nur der tote Araber eine guter Araber ist.

In Special Force der Hisbollah darf der Araber auch mal Sieger sein. Er ist nicht mehr der "zu vernichtende Terrorist", sondern der Widerstands- und Freiheitskämpfer, der gegen israelische Soldaten vorgeht. Die Spielszenen basieren "auf realen Ereignissen, die während der israelischen Invasion 1982 im Südlibanon stattgefunden haben." Der hauseigene Geheimdienst der Hisbollah lieferte dazu entsprechende Unterlagen.

Das Spiel verkauft sich gut im arabischen Raum. Nach Europa und Australien wurden bisher nur 1000 Stück geliefert. Gleichwohl kommt von dort schon lauter Protest. Als "westliche Doppelmoral" bezeichnet das Bilal Zein vom Internetbüro der Hisbollah. Denn Special Force sei weniger blutrünstig als viele Ballerspiele auf dem westlichen Markt. Und "in Special Force", so Bilal Zein weiter, "werden keine Zivilisten getötet, es gibt nur Soldaten. Vergleichen Sie doch das mal mit anderen Spielen."

Der Schutz von Zivilisten im Krieg gehört nach dem Koran zur ersten Moslempflicht. So heißt es auch im ersten arabischen Computerspiel "Under Ashes", wo ein palästinensischer Junge aus der Intifada zum Kämpfer wird, "Game over!", sobald ein israelischer Zivilist getötet wird.

quelle: http://www.heise.de/newsticker/data/bb-20.09.03-003/
Weiterer guter Artikel dazu: http://www.heise.de/tp/deutsch/special/game/15669/1.html