Ja, da schließ ich mich Juster an.
Menschen sind bis zu einem gewissen Punkt kontrollierbar. Ab einem gewissen Punkt greifen Urinstinkte, Verhalten aus Vorgeburtszeit, Kindheit und Erfahrungen.
Der Mensch ist noch nicht soweit sich in jeder Situation völlig von seinem Handeln abkoppeln zu können und logisch zu entscheiden, was richtig und falsch ist. Das ist leider eine Tatsache.
Es ist schwer sich vorzustellen, was passieren würde, wenn jemand die eigenen Freunde und Familie tötet. Wir, die wir in einer an christlichen Masstäben orientierten, friedlichen, freien Welt geboren und erzogen wurden, in der niemand verhungern oder verdursten oder nachts auf der Strasse sterben müsste, reden uns leicht.
Ich denke aus Sicht eines Menschen, der in einer radikalen, seit Jahren, Jahrzehnten von Hass erfüllten Welt aufwächst, in der Gewalt Alltag ist und Unterdrückung an der Tagesordnung, in der täglich Menschen an seiner Seite sterben....da sieht die Sache anders aus.
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Ein derartig, grausames Verhalten eines in einer friedlichen Welt aufgewachsenen Menschen ist schwer nachvollziehbar. Aber verurteilen möchte ich deswegen niemand. Das Folter das menschenunwürdigste ist, was es auf diesem Planet gibt, darüber denke ich sind wir uns alle einig, aber die Menschen aus unserer "sicheren" Sicht heraus zu verurteilen und mit dem Finger auf sie zu zeigen halte ich für sehr gefährlich. Folter bedeutet ja nicht immer Anwendung von körperlicher Gewalt. Für einen überzeugten Moslem kann es die Hölle auf Erden sein, stundenlang die Bergpredigt hören zu müssen...diese Folgen sieht ihm niemand an, die Wunden in der Seele sind tief.
Wenn unsere Gesellschaft weiterhin so politikuninteressiert ist, können wir ganz schnell vor einem neuen Krieg stehen...und dann reden wir nochmal über das Thema Folter.
Krieg ist Krieg und im Krieg passieren auf allen Seiten Dinge, die aus Sicht eines friedvollen Volkes wiederlich sind, aber bedenkt immer...unsere Generation hat -gottseidank- keinen Krieg erlebt! Arbeitet daran, dass das so bleibt!