Hier mal ein interessanter Artikel dazu:
Einschaltquote (Rating)
In der Media-, Hörer- und Zuschauerschaftsforschung der Anteil (Prozentsatz) der zu einem bestimmten Zeitpunkt oder auch Zeitraum insgesamt oder auf einen bestimmten Sender bzw. eine bestimmte Sendung eingeschalteten Radio- bzw. Fernsehempfänger an der Gesamtzahl der bestehenden Radio- bzw. Fernsehgeräte bzw. der Gesamtzahl der in einem Land, einem Empfangsbereich oder auch in einem abgegrenzten Gebiet vorhandenen Radio- bzw. Fernsehhaushalte.
Gemessen werden Einschaltquoten in der Bundesrepublik und in vielen anderen Ländern mit Hilfe elektronischer Messgeräte wie z.B. dem GfK-Meter in Deutschland, dem Telecontrol-System in der Schweiz (das technisch mit dem GfK-Meter identisch ist) und dem ORF-Teletest (das ebenfalls mit dem Telecontrol-System identisch ist) in Österreich. Das Gerät erfasst lediglich die Einschaltzeit des Fernsehgeräts und des gewählten Kanals sowie die Ausschaltzeit automatisch, andere Daten müssen eingegeben werden.
Da diese Systeme den Zustand des angeschlossenen TV-Geräts in 30-Sekunden-Intervallen messen, wird für Reichweiten jeder Zuschauer gezählt, der während einer bestimmten Messperiode (z.B. Viertelstunde, Sendung, Tag) mindestens einen Messimpuls aufweist.
Die auf die Zielgesamtheit hochgerechnete Einschaltquote (Einschaltquote in Millionen) stimmt in der Regel weder mit der Anzahl aller Personen oder Haushalte überein, die eine Sendung vollständig sahen, noch mit der Nettoreichweite der Sendung. Nettoreichweite und Einschaltquote würden nur dann übereinstimmen, wenn es während einer Sendung überhaupt keine Zuschauerfluktuation gäbe.
Für die Berechnung von Einschaltquoten wird die Summe der in einer Stichprobe gemessenen Zeiteinheiten einer bestimmten Messperiode, während der die Mitglieder dieser Stichprobe eine Sendung eingeschaltet haben, in Beziehung gesetzt zur Summe der insgesamt sehbaren Zeiteinheiten der entsprechenden Periode. Die Summe der sehbaren Zeiteinheiten ergibt sich aus dem Stichprobenumfang und der Dauer der Messperiode.
Die Einschaltquoten geben lediglich an, wie viele Haushalte bzw. Personen einen Sender während einer bestimmten Dauer eingeschaltet haben. Dabei wird die Nutzung jeder Person nach dem Anteil der gesehenen Sendungsdauer gewichtet. Sämtliche Zuschauerinnen und Zuschauer einer Sendung bzw. einer bestimmten Zeitperiode werden mit ihren gemessenen Impulsen zu den während der Sendung bzw. der definierten Zeitperiode maximal möglichen Impulsen in Relation gesetzt. Eine Person, die z.B. nur 15 Minuten (30 Impulse) einer 60-minütigen Sendung (120 Impulse) verfolgt hat, wird dabei mit dem Faktor 0,25 gewichtet, während eine Person, die die ganze Sendung verfolgt hat, mit dem Faktor 1 gewichtet wird.
Einschaltquoten werden vorwiegend in Bezug auf Programmdaten ausgewiesen, und zwar sowohl basierend auf Sendungen wie auf Viertelstunden als Messperiode. So wertet z.B. die GfK-Fernsehforschung täglich sowohl die Einschaltquoten für Programme der Fernsehsender als auch nach Viertelstunden aus. Ebenfalls auf Einschaltquotenwerten, jedoch auf die Grundgesamtheit hochgerechnet, basieren die TV-Hitlisten der meistgesehenen Sendungen. Einschaltquoten lassen sich jedoch ebenso auch für einen Werbeblock, Blockrating, oder gar einen einzelnen Werbespot, Spotrating ermitteln.
Die Daten sind sowohl als Nettoreichweiten- als auch als Rating-Werte verfügbar. Die Reichweite gibt darüber Auskunft, wie viele Haushalte und Personen ein Programm während einer beliebig bestimmbaren Periode (z.B. während einer Sendung oder während eines Tages) einmal eingeschaltet hatten. Jede Person, die in der vorgegebenen Zeitperiode den betreffenden Sender zumindest einmal während eines Impulses (30 Sekunden) eingeschaltet hat, wird dabei als Zuschauer erfasst.
Reichweitedaten geben demgegenüber an, wie viele Personen bzw. Haushalte das TV-Gerät während einer bestimmten Zeitperiode (Viertelstunde, Sendung, Tag usw.) für mindestens eine bestimmte Dauer eingeschaltet hatten, und zwar unabhängig von ihrer effektiven Sehdauer: Bei der Messung von Reichweiten zählt jeder Zuschauer genau gleich, ob er nun das Gerät nur ganz kurz oder während der gesamten Messperiode eingeschaltet hat. Zur Berechnung von Einschaltquoten dagegen wird die effektive Sehdauer jedes Zuschauers während einer Messperiode (Viertelstunde, Sendung usw.) in vollem Umfang berücksichtigt.
Wird die Einschaltquote anstatt auf der Basis der Personenstichprobe auf der Basis einer Haushaltsstichprobe gerechnet, erhält man eine Haushaltseinschaltquote, die Gerätebeteiligung oder Einschaltquote im engeren Sinne. Die Einschaltdauer wird in diesem Fall vom System automatisch gemessen, während die entsprechenden Personendaten durch das Drücken einer Taste auf der speziellen Fernbedienung erfasst werden.
Der Aussagewert von Einschaltquoten für die Aufmerksamkeit des Sehens ist um so geringer, je verbreiteter die Gewohnheit ist, den Fernseher zwar einzuschalten, ohne jedoch das Programm anzuschauen. Zahlreiche Untersuchungen haben immer wieder bestätigt, dass eine wachsende Zahl von Zuschauern entweder ihr Gerät laufen lässt, ohne das Programm anzuschauen, oder bei laufendem Gerät einer anderen Beschäftigung nachgeht.
Um die Aufmerksamkeit während der Einschaltzeit zu messen, wurde z.B. die Berechnung von Beachtungswerten als Gewichtsfaktoren oder die Verwendung eines Geräts vorgeschlagen, das die Tätigkeiten der Zuschauer während des Fernsehens aufzeichnet, C-Box. Andere Überlegungen gehen in die Richtung einer passiven Zuschauermessung.
Quelle:
http://medialine.focus.de/PM1D/PM1DB/PM1DBF/pm1dbf.htm?snr=1463